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Die entweltlichte Kirche
Kein anstrebenswertes Ideal
Thierse: Entweltlichte Kirche war in der DDR
Mannheim, 18.5.12 (Kipa) Als ein "polemisches Wort" hat der deutsche Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse die "Entweltlichung" der Kirche bezeichnet. "Ich habe in der DDR eine entweltlichte Kirche erlebt, und das will ich nie wieder haben", erklärte Thierse am Donnerstag beim Katholikentag in Mannheim.
Eine entweltlichte Kirche, die sich ins Idyll einer kleinen Herde zurückzöge und auf eine Mitgestaltung der Gesellschaft verzichtete, würde den Glauben "verfälschen", sagte der SPD-Politiker, der auch Mitglied des Zentralkomitees deutscher Katholiken ist.
Abschied von der alten Klerikerkirche
Thierse betonte, derzeit vollziehe sich ein "dramatischer und schmerzlicher Umbruch" mit dem Abschied von der alten Klerikerkirche. Wie die künftige Gestalt der Kirche aussehen werde, sei ungewiss. Das mache Laien und Klerikern gleichermassen Sorge, doch es sei klar, dass die traditionelle Klerikerkirche angesichts der Priesterzahlen nicht zu retten sei. Man müsse daher angstfrei experimentieren, um gemeinsam die künftige Gestalt der Kirche zu entwickeln.
Papst Benedikt XVI. hatte während seines Deutschlandbesuchs im vergangenen Herbst eine "Entweltlichung" der Kirche angemahnt.
h1>Der Austand der Bischöfe
Symposion der kath. Erwachsenenbildung zum Zweiten Vatikanischen Konzil
Schon die ersten Sitzungen – genannt allgemeine Kongregationen (Zusammenkünfte) – deuteten darauf hin, dass es zu einer Auseinandersetzung zwischen den „Erneuerern“ und „Bewahrern“ kommen musste. Die Kurie wollte das Konzil maßgeblich bestimmen und versuchte, auf die Besetzung der wichtigsten Positionen und auf die Tagesordnung entscheidenden Einfluss zu nehmen. Erste „Nagelprobe“ war dabei die Besetzung der zehn Konzilskommissionen am 13. Oktober 1962.
Die zehn Konzilskommissionen entsprachen in Zahl und Aufgabenbereich den zehn Vorbereitungskommissionen. Sie hatten die Aufgabe, die Ergebnisse der Beratungen über die Schemata in der Generalversammlung einzuarbeiten und das überarbeitete Schema dann erneut der Generalversammlung vorzulegen. Die Kommissionen sollten aus je 24 Mitgliedern bestehen, wobei 16 von den Konzilsvätern gewählt, die übrigen acht durch den Papst ernannt werden sollten. Das Generalsekretariat des Konzils ließ zu den Wahlzetteln Listen austeilen, auf denen 16 Namen von Konzilsvätern verzeichnet waren, die schon der entsprechenden Vorbereitungskommission angehört hatten. Diese aber waren demnach Kandidaten der Kurie. Die anwesenden Bischöfe verlangten daraufhin, die Mitglieder der Kommissionen selbst bestimmen zu können und beantragten eine Vertagung, um sich genauer mit den Kandidaten auf der Liste befassen zu können. Als versucht wurde, dies zu ignorieren, ergriffen die Kardinäle Achille Liénart und Josef Frings das Wort und setzten im Namen der Konzilsväter deren Vorstellungen durch. Die Wahl wurde vertagt. Diese Sitzung wurde später als der eigentliche Aufbruch des Konzils bezeichnet, da deutlich wurde, dass sich die anwesenden Bischöfe als „das Konzil“ verstanden und sich nicht den Vorschlägen der Kurie fügen wollten.
Nach der Vertagung wurden vor allem von deutschen und französischen Konzilsvätern neue Listen ausgearbeitet. Das Konzil erhielt die Eigendynamik, die Papst Johannes XXIII., bereits schwer krank, billigte. Die entstandene Dynamik war jedoch zunächst noch nicht auf ein klares Ziel ausgerichtet. Auch diese Zielbestimmung hatte der Papst dem Konzil überlassen, das hiermit jedoch zunächst überfordert war. Erst der Erzbischof von Mailand, Kardinal Giovanni Battista Montini , der spätere Papst Paul VI., schlug in einem elfseitigen Brief an den Papst die Konzeption der doppelten Thematik der Kirche ad intra und ad extra vor. Er plädierte nach außen für eine Ausweitung des vom Papst selbst initiierten ökumenischen Dialogs, nach innen für eine Befassung mit dem Wesen der Kirche und ihrer Reform sowie die Einteilung des Konzils in drei Sitzungsperioden. Das Konzil nahm diese bereits vom belgischen Kardinal Leo Josef Suenens ; unter Bezugnahme auf eine Papstansprache vom 11. September 1962 vorformulierten Gedanken mit großer Zustimmung an, was für das von Ottaviani vertretene Hl.Offizium einen ersten „Machtverlust“ bedeutete. Die Richtung des Konzils war damit vorgegeben. Am 8. Dezember 1962 endete die erste Sitzungsperiode.
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