[email protected]Nr. 22/2012 vom 31.05.2012
Ukraine
31.05.2012
Ein zerrissenes Land vor dem Anpfiff
Die wechselvolle Geschichte, die die Ukraine und ihre über 45 Millionen EinwohnerInnen vor der Staatswerdung durchlebt haben, ist hierzulande von negativen Stereotypen geprägt. Im Zuge der Fussball-EM hätte sich das schlechte Image nun verbessern sollen.
Die Drittweltbewegung
31.05.2012
Die linke Schule der Nation
Fluchtgeld, Bankenskandale und Schuldenkrise sind zentrale Themen der Gegenwart. Doch sie beschäftigten schon die «Drittweltbewegung». Erstmals ist nun diese wichtige linke Strömung wissenschaftlich erforscht worden.
«B. Traven – Die unbekannten Jahre»
31.05.2012
Das Pseudonym hinter dem Pseudonym
Bis heute wird die wahre Identität von B. Traven ignoriert. Nun hat der Literaturwissenschaftler Jan-Christoph Hauschild eine Biografie vorgelegt, die zeigt, wie aus dem Maschinenschlosser Otto Feige der vielgerühmte Abenteuerschriftsteller wurde.
Schweizer Lobbying in Brüssel
31.05.2012
Europa im Klammergriff der Grosskonzerne
Die Schweiz übernimmt laufend EU-Recht. Bereits sechzig Prozent sind es heute. Der Gesetzgebungsprozess innerhalb der EU wird massiv von WirtschaftslobbyistInnen unterwandert. Auch die Schweizer Wirtschaft lobbyiert fleissig in Brüssel – allen voran die Grosskonzerne.
Ulrike Ottinger
31.05.2012
«Ich will in keine Schublade passen»
Die in Berlin lebende Filmemacherin, Malerin und Fotografin Ulrike Ottinger wird am 6. Juni siebzig Jahre alt. Mit ihrem neusten Spielfilm, «Unter Schnee», eröffnet sie die zweite Auflage des Festivals «Bildrausch – Filmfest Basel».
Kommentar von Tommy McKearney, Monaghan
31.05.2012
Ein Boykott und das Punt
An diesem Donnerstag stimmt die irische Bevölkerung über die «Fiskalpakt» genannte europaweite Schuldenbremse ab. Eine Überraschung ist nicht ausgeschlossen.
Managed Care
31.05.2012
Eine heimtückische Mogelpackung? Oder ein vernünftiger Kompromiss?
Am 17. Juni wird über die heftig umstrittene Managed-Care-Vorlage abgestimmt Die BefürworterInnen hoffen, mit der Stärkung der Ärztenetzwerke die Kosten in den Griff zu bekommen – die GegnerInnen glauben, die Vorlage zerstöre eine an sich gute Idee.
Medientagebuch
24.05.2012
Im Ausnahmezustand
Stefan Keller zum 70. Geburtstag von Lothar Baier.
Wirtschaft zum Glück
24.05.2012
Das Erbe der klugen Frau Müller
Speiseöl, Getreide und Obst aus Schweizer Biolandbau: Die Biofarm-Genossenschaft begleitet das Essen vom Feld bis auf den Teller. Doch sie spürt den Druck der Grossverteiler.
Fussball und andere Randsportarten
24.05.2012
Der Irrsinn von Düsseldorf
Äthiopien
24.05.2012
Keimlinge der Demokratie
Im Schatten der von der äthiopischen Regierung forcierten Wachstumspolitik wächst auch der ökologische Landbau. Diese Bewegung könnte noch eine grössere demokratisierende Rolle spielen, als dem autokratischen Regime lieb sein dürfte.
Globalisierte Musik
24.05.2012
Davon geht die Welt nicht unter
Die heutige Globalisierung von Musik löst apokalyptische Diskurse aus. Doch der Musikwissenschaftler Julio Mendívil meint, dass sie vielmehr Differenz, Vielfalt und Austausch fördert.
Linke Opposition in den USA
24.05.2012
Wer besetzt Occupy?
Das Label «Occupy» ist längst in Mode gekommen – so sehr, dass manche radikale AktivistInnen mittlerweile Exklusivität beanspruchen. Das jedoch verträgt sich schlecht mit den Grundsätzen einer offenen Bewegung.
Palästina
24.05.2012
Die Politik des Hungers
Palästinensische Häftlinge haben im Hungerstreik für bessere Verhältnisse in israelischen Gefängnissen gekämpft. Nicht ohne Erfolg.
Die griechische Tragödie
24.05.2012
Warum Europa die Schulden vergessen muss
Was Anfang des Jahres noch als Schreckensszenario galt, wird langsam wahrscheinlich: der Ausschluss Griechenlands aus der EU und der Eurozone. Die Folge wäre eine politische und ökonomische Katastrophe. Welche Optionen stellen sich Europa?
Venedig retten
17.05.2012
Ein Strohhalm für 5,5 Milliarden
Venedig versinkt, der Meeresspiegel steigt. Jetzt beginnen an der Lagune die Bauarbeiten für ein Megaprojekt, das sie vor dem Hochwasser retten soll. Der Erfolg ist fraglich.
Frauenhandel
17.05.2012
Mehr Frauen wagen, auszusagen
Opfer von Frauenhandel landen auch in der Schweiz. Viele von ihnen sind sehr jung. Doro Winkler von der Zürcher Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration (FIZ) sagt, was dagegen getan werden kann.
Bankgeheimnis
17.05.2012
«Der automatische Informationsaustausch lässt sich nicht mehr aufhalten»
Das Schweizer Bankgeheimnis bröckelt. Um an unversteuerte Vermögen zu gelangen, fordert die EU den automatischen Informationsaustausch. Während sonst die Linke vor dem Überwachungsstaat warnt, ist es nun die Rechte, die vom «gläsernen Bürger» spricht. Was sagt Datenschützer Bruno Baeriswyl dazu?
Durch den Monat mit Veronika Jaeggi (3)
17.05.2012
Mit welchem Alter kommt man in den solothurnischen Olymp?
Kurz vor Beginn ihrer letzten Literaturtage als Geschäftsleiterin erinnert sich Veronika Jaeggi an den Mai 1992, als sie von einem Dichter besungen wurde. Und daran, wie sie 1989 hochschwanger hinter dem Infostand sass.
Liquid Democracy
17.05.2012
Experimentieren, wie man anders entscheidet
Demokratie beschränkt sich zunehmend auf politische Repräsentation und nimmt keinen Einfluss auf ökonomische Machtverhältnisse. Auch Parteien wie die deutschen Piraten betreiben höchstens symbolische Politik. Oder lassen sich aus der Freien-Software-Bewegung Anregungen für eine «freie Assoziation der ProduzentInnen» holen?
Kommentar zur deutschen Linkspartei
17.05.2012
Wahlverweigerung, Zwist und Führungskrisen
In vielen europäischen Staaten legen linke Parteien und Bewegungen zu – nur die einst starke deutsche Linkspartei verliert zunehmend an Einfluss.
Steuerstreit
17.05.2012
Too Big to Jail
Debatte Kulturpolitik (4)
10.05.2012
Kein Leuchtturm, sondern ein Raum unter vielen
Die aktuelle Kulturförderung mag klar definierte Projekte, die zu «Leuchttürmen» erklärt werden können. Doch was geschieht mit selbstorganisierten Räumen, bei denen nicht von Anfang an klar ist, was sich wann daraus ergeben wird?
David Weiss (1946–2012)
10.05.2012
Das Heitere und das Urdunkel
Am 27. April ist der Künstler David Weiss in Zürich gestorben. Der Verleger, Autor und Schauspieler Patrick Frey erinnert sich an seinen Freund und an seine ersten Begegnungen mit dessen Werk.
Spaniens Indignados
10.05.2012
Sie sind noch immer da
An diesem Wochenende begeht die Bewegung der spanischen Empörten ihren ersten Jahrestag – wieder mit Platzbesetzungen. Ihre Proteste haben sie jedoch vorwiegend in die Quartiere verlegt.
Care-Arbeit und Krise
10.05.2012
Und wer kocht in der Kinderkrippe?
Frauen sollen vermehrt erwerbstätig werden, fordert Bundesrätin Simonetta Sommaruga. Doch wer übernimmt dann ihre unbezahlte Haus- und Erziehungsarbeit? Wissenschaftlerinnen suchen nach Auswegen aus der Care-Krise.
Die Deutsche Bank
10.05.2012
Die Dirigentin am Main
Ende Mai bekommt die Deutsche Bank eine neue Führung: Josef Ackermann übergibt die Amtsgeschäfte einer neuen Doppelspitze. Schaffen es die deutsche Politik und die deutsche Gesellschaft nun, sich aus der Umklammerung durch die Bank zu lösen?
Gewerkschaftsstreit in Zürich
10.05.2012
Kampf um Macht und Geld
Im Gewerkschaftsbund Zürich eskaliert ein Streit zwischen der Unia und den andern Gewerkschaften.
Die jüngsten Wahlen und ihre Folgen
10.05.2012
Ein Neustart für Europa?
Antonio Gramsci
03.05.2012
«… sich nicht an jeder Dummheit begeistern»
Der italienische Politiker, Journalist und Theoretiker Antonio Gramsci bleibt 75 Jahre nach seinem Tod ein wichtiger Bezugspunkt für die Linke. Nicht nur in Italien.
Europas Wirtschaftskrise
03.05.2012
Die Wüste der Finanzdiktatur
Seit Ausbruch der Finanzkrise 2008 mussten bereits acht Regierungen von EU-Staaten die Sessel räumen. Statt blinder Sparpolitik braucht es ein Bekenntnis zur europäischen Utopie.
Bürgermeisterwahl in London
03.05.2012
Wie einst gegen Margaret Thatcher?
Die britischen Kommunalwahlen am 3. Mai sind der erste Stimmungstest, seit die Regierung heftig spart. Vor allem in London geht es um viel.
Griechenland
03.05.2012
Ohne Wohlstand, ohne Würde
Nach einem Jahr des Niedergangs haben viele GriechInnen den Mut verloren. Vom Urnengang am 6. Mai erwarten sich die Menschen wenig, während die ExtremistInnen die Strasse beherrschen. Ein Bericht aus einem Land am Rande des Zusammenbruchs.
Crowdfunding
03.05.2012
Keine zu klein, eine Wohltäterin zu sein
Finanzierung von Kunstprojekten über die Masse: Was seit neustem über Internetplattformen auch in der Schweiz funktioniert, ist in Wirklichkeit eine alte Idee.
Kahlschlag beim Erstsprachenunterricht
03.05.2012
Eine unersetzliche Verbindung zur fremden Heimat
Viele europäische Länder kämpfen gegen die Wirtschaftskrise – und streichen die Mittel für den Erstsprachenunterricht für MigrantInnenkinder in der Schweiz. Die Politik schaut vorderhand tatenlos zu. Dabei lägen die Vorteile für alle auf der Hand.
Massenentlassung in Genf
03.05.2012
Ganz schön dreist
Arabische Welt
Was sind die Ursachen für die Protest- und Aufstandsbewegungen in der arabischen Welt? Welche Rolle spielt der Islam? Im Zürcher Volkshaus hält der Uno-Experte und WOZ-Korrespondent Andreas Zumach am Donnerstag, 7. Juni, um 19.30 Uhr ein Referat, das sich mit diesen Fragen befasst.
Weitere Details finden Sie in der «Politour»
Gesundheit
Das aktuelle WOZ-Dossier zur Managed-Care-Abstimmung am 17. Juni mit Berichten, Meinungen und Hintergrundartikeln zu den Entwicklungen in den Gesundheitssystemen – in der Schweiz und weltweit
Zum Dossier
Stephan Pörtners Ministories, jede Woche neu!
Jedes Jahr wird mehr gemolken. Braucht es wieder eine Steuerung der Milchmenge?
Jamyang, geflüchtet aus Tibet: «Ich bin 27 und seit sieben Monaten in der Schweiz. In dem Säckchen ist Tsampa. Tsampa wird aus gemahlenem Mehl, Zucker, Butter und Kuhkäse gemacht. Die Herstellung ist aufwendig, eine Freundin hat es mir aus Tibet gebracht. Alle Tibeter essen es, weil der Dalai Lama es isst. Tsampa wird roh gegessen. Wenn wir krank sind, essen wir Tsampa, dann werden wir wieder gesund.»
«Ich bin 48 und seit acht Jahren in der Schweiz. Der Ring ist aus Weissgold, meine Schwester hat ihn mir geschenkt, er bedeutet mir wirklich sehr viel. Das bestickte Kleid habe ich mir selbst gekauft.»
Juba oder Outhou Hamid, ein Flüchtling: «Ich bin 22, seit einem Jahr in der Schweiz. Ich habe zwei Namen, in meinem Pass steht ‹Outhou Hamid›, bei den Berbern heisse ich ‹Juba›. Ich wurde in einer Höhle in der Sahara geboren. Meine Mutter kommt aus Mali, mein Vater aus Marokko. Ich bin Berber und möchte mich keinem Land zuordnen. Der Tarzid, den ich trage, ist aus Baumwolle, meine Mutter hat ihn mit Safran gefärbt.»
Geflüchtet aus Somalia: «Ich bin vierzehn und seit vier Jahren in der Schweiz. Ich bin über Kenia aus Somalia in die Schweiz gekommen und konnte überhaupt nichts mitnehmen.»
Fermesk, geflüchtet aus dem Irak: «Ich bin 23 und seit zehn Monaten in der Schweiz. Dieses Kleid liess ich mir schneidern, kurz bevor ich mein Land verliess. Der Unterrock –‹Sardalnk› auf Kurdisch – ist aus demselben Stoff wie das Gilet, das ‹Qutek› genannt wird. Oben trage ich einen silbrigen Stoff darunter. Das Kleid hat keine spezielle Bedeutung, es gefällt mir einfach. Die Brosche trage ich nur zu diesem Kleid.»
Ein Flüchtling aus dem Iran: «Ich bin 37 und seit drei Jahren in der Schweiz. Der Anhänger ist aus Gold, meine Mutter hat ihn mir vor über zwanzig Jahren geschenkt. Das Symbol kommt aus dem Zoroastrismus und ist schon 3000 Jahre alt. Es steht für gute Worte, gute Gedanken und gute Taten. Wenn man sich daran hält, wird die ganze Welt gut.»
Dolkar, ein Flüchtling aus Tibet: «Ich bin 34 Jahre alt und seit sechs Monaten in der Schweiz. Diese Amulette hat mir mein Vater geschenkt. Ich trage sie immer, weil sie mich vor Krankheiten und Unfällen beschützen.»
Pashaee, ein Flüchtling aus Tibet: «Ich bin 26 und seit einem Jahr in der Schweiz. Das hier ist das Hochzeitskleid meiner Mutter, sie hat es mir geschenkt, als ich wegging. Als sie heiratete, war sie 15 oder 16, sie konnte ihren Mann nicht selbst auswählen. Meine Eltern sind noch immer zusammen. Als älteste Schwester bekam ich das Kleid und die Tasche. Meine jüngeren Schwestern haben die Ohrringe und die Schuhe.»
Amir, ein Flüchtling aus Nigeria: «Diese silberne Halskette habe ich vor drei Jahren geschenkt bekommen. Der Schriftzug ist ‹Allah›, das ist arabisch für ‹Gott›».
Becky, Flüchtling aus Nigeria: «Ich bin 31 Jahre alt und seit sieben Monaten in der Schweiz. Ich lese jeden Tag in der ‹Rhapsody of Realities›, dann bin ich glücklich. Jeden Monat erscheint ein neues dieser Büchlein, ich lese sie schon, seit ich sechs Jahre alt bin. Es ist das Wort Gottes, und ich fühle mich gesegnet, wenn ich darin lese.»
Ein Flüchtling aus Eritrea: «Ich bin 27. Als ich 8 Jahre alt war, war ich mit meiner Mutter in Israel, dort hat sie mir dieses Kreuz geschenkt. Ich bin gar nicht religiös, aber ich trage es immer, weil es mich an sie erinnert, sie ist gestorben. Ich habe es schon mehrmals verloren, und es wurde mir auch schon gestohlen. Aber es kam immer irgendwie wieder zu mir zurück.»
Ein Flüchtling aus Tibet: «Ich bin 52 Jahre alt. In dem roten Stoffsäckchen ist ein heiliges Papier – der Dalai Lama hat es angehaucht. Es beschützt mich vor bösen Geistern. In der schwarzen Kugel befindet sich tibetische Medizin, sie sorgt für guten Schlaf.»
Mitgenommen
WOZ-Fotoredaktorin Ursula Häne hat Asylsuchende und Menschen ohne legalen Status gebeten, ihr einen Gegenstand zu zeigen, den sie aus ihrer Heimat mitgebracht haben. Die dabei entstandenen Fotos zeigen ihre Hände und den entsprechenden Gegenstand – und geben so den Menschen eine Präsenz, ohne ihr Gesicht abzubilden.
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